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Auf einer Gartenparty lernen sie sich kennen: Tom, der büchervernarrte Politikprofessor, der einem erotischen Abenteuer nicht abgeneigt ist, und Nelly, die junge Redakteurin, die häufig ihre Liebhaber wechselt. Was mit einem Tete-a-tete in Partylaune beginnt, entwickelt sich zu einer diffizilen zwischenmenschlichen Beziehung, die beide zu einem Blick hinter die eigene Fassade zwingt. Die Erzählung ist ein Psychogramm zweier Menschen, die im Grunde perfekt zueinander passen, in ihrer Verletzlichkeit aber eine Barriere aus Missverständnissen und Sprachlosigkeit zwischen sich errichten. Beide sind, als sie einander begegnen, auf der Suche nach ihrer Lebensfährte, jeder auf seine Weise und mit unterschiedlich starkem Bewusstsein für den existentiellen Ausgangspunkt. Tom, der Schöngeist, hat sich in seinem Elfenbeinturm verschanzt und wird in dem schleichenden Prozess, sich innerlich zur Ruhe zu begeben, von der unkonventionellen Nelly aufgestört während er dieselbe Wirkung auf die scheinbar in den Tag hineinlebende junge Frau auszuüben beginnt, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Unmerklich beginnen die beiden sich zu verändern, lassen sich aus der Reserve locken, am Anfang noch bemüht, die Beunruhigung vor dem anderen zu verbergen, letztlich aber doch zum Risiko eines aufrichtigen Augenblicks bereit. Leise und unprätentiös erzählt Christoph Rigling, Jahrgang 65, die Geschichte zweier Menschen unserer Zeit, die keine Liebesgeschichte ist, obwohl sie das Thema fortwährend umkreist. Ein Wort Martin Walsers, den Rigling, von Beruf Journalist, einmal interviewt hat, könnte daher gut auch den Grundgedanken dieser Erzählung umreißen: »Liebe ist alles, der Rest ist Entsprechung. « Inklusive der Einsamkeit, die der Preis ist für das zunehmende Desinteresse der Menschen, sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen. Nelly im Schnee ist die erste Buchveröffentlichung des in Offenburg lebenden Autors, der als Journalist die Veröffentlichung auch noch aus einer anderen Perspektive betrachtet: »Bei uns Zeitungsleuten heißt es ja, dass wir uns stundenlang über Themen und Layout den Kopf zerbrechen, und dann wird am Mittag auf dem Markt der Fisch darin eingewickelt.« Nicht zuletzt aufgrund des schönen Unterschieds, dass ein Buch etwas Langlebigeres ist, hat sich der Autor mit der Entstehung seiner Erzählung so richtig Zeit gelassen und zwei Jahre daran gearbeitet, ohne den üblichen Abgabezeitdruck, mit vielen Unterbrechungen und meist im Urlaub in der Normandie. Nach rund zehn Jahren journalistischer Tätigkeit hat Christoph Rigling es zudem sehr genossen, statt dem Verfassen von eher sachlichen Texten der Fantasie einmal freien Lauf lassen zu können und, wie er sagt, »einfach eine Geschichte zu erzählen«. |
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